Inhalt: Ein nasskalter Januartag, die Mutter ist gerade drei Wochen tot, da verschwindet der Bruder Paul aus der Wiener Wohnung. Brieflich teilt er mit, dass er beschlossen habe, nach Übersee auszuwandern. Die Schwester kann nicht glauben, was sie da liest. Nun ganz alleine übrig, taucht sie ein in die Erinnerungen ihrer Familie. Und erzählt die Geschichte zweier ungleicher Geschwister, deren Mutter als Jüdin von den Nazis aus Wien vertrieben wurde, sich in England ein neues Leben aufbaute und von einer Auswanderung nach Australien träumte. 1948 aber kehrte sie mit den Kindern nach Wien zurück ? aus Liebe zu ihrem Ehemann. Eine unglückliche Entscheidung. Die jüdischen Großeltern sind in Treblinka ermordet worden, zeitlebens fühlt die Mutter sich entwurzelt, ihr Sohn Paul bleibt in ihrer Nähe gefangen, nur die Tochter baut sich fernab ein eigenes Leben auf. Doch ist auch sie rastlos, auf der Suche nach Geborgenheit. Nun sitzt sie über Pauls Notizen und liest immer deutlicher die Ankündigung eines Selbstmords heraus. Erica Fischer hat ein außergewöhnliches Stück Erinnerungsliteratur geschrieben, den verstörend offenen Bericht einer «Davongekommenen» ? die drei Generationen umfassende Geschichte ihrer Familie: eindringlich, unsentimental und mit ungeheurer Spannung erzählt. Schlagworte:Autobiographie, Familie, Fischer, Erica, Juden, Nachkriegszeit, Wien Systematik: Emp 612 Umfang: 250 S. Standort: Emp 612 FISCH ISBN: 978-3-87134-584-5
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